Cash-Flow vs. Umsatz – warum du trotz Rekordumsatz pleitegehen kannst

Written by Marian

1. Ein fatales Missverständnis

Der Satz „Hauptsache Umsatz“ klingt schlüssig, ist aber betriebs­wirtschaftlicher Sprengstoff. Umsatz ist der Betrag, den du fakturierst – nicht das Geld, das morgen auf deinem Konto liegt. PwC fand 2023 heraus, dass Mittelständler im Schnitt 47 Tage auf ihr Geld warten. Binnen dieser anderthalb Monate willst du Löhne, Miete, Lieferanten und Steuern zahlen. Ergebnis: Liquiditäts­engpässe trotz praller Auftragsbücher.

2. Die fünf Cash-Killer hinter hohen Umsätzen

KillerWarum er entstehtSofortmaßnahme
1. Lange Forderungs­laufzeitGroßzügige Zahlungs­ziele, schleppendes MahnwesenZahlungsziel 14 Tage, automatisiertes Mahn­system, Skonto nur bei Vorauskasse
2. Vorrats­produktion„Wir brauchen Lager für Großaufträge“Kanban / Just-in-Time, Wochen- statt Monats­fertigungs­lose
3. Wachstums­bedingte VorfinanzierungMaterial, Personal, Marketing werden vorfinanziertProjekt-Cash-Plan: jede Zusatz­einheit muss sich selbst tragen
4. Margenschwache DealsUmsatz steigt, Deckungs­beitrag nichtDeckungsbeitrags-ampel: <25 % DB machtrot
5. SteuerfalleUmsatzsteuer sofort, Geld erst späterUmsätze mit 30-Tage-Zahlungsziel? Dann Rücklagenkonto für MwSt. anlegen

3. Cash-Flow verstehen – die vier Ströme

  1. Operatives Cash (Ein-/Auszahlungen aus Kerngeschäft)
  2. Investitions­cash (Käufe/Verkäufe von Anlagevermögen)
  3. Finanzierungs­cash (Kredite, Einlagen, Ausschüttungen)
  4. Frei verfügbares Cash = Operativ + Invest ± Finanzierung

Deine Steuerkanzlei liefert diese Zahlen quartals­weise – viel zu spät. Cash-Champions sehen sie täglich.

4. Die 48-Stunden-Reparatur

  1. Cash-Konto klären – aktueller Bestand + erwartete Ein-/Ausgänge 30 Tage
  2. Offene Posten ranken – Größe + Fälligkeit
  3. Top-10 Schulder anrufen – persönliche Erinnerung schlägt jede Mahn-Mail
  4. Teilauszahlungen verhandeln – 50 % sofort, Rest laut Plan

Viele Leser berichten, dass allein dieser Vierer­schritt binnen zwei Tagen fünfstelliges Cash freisetzt.

5. Der 90-Tage-Flow-Masterplan

Tage 1–30

  • DSO-Audit, Zahlungsziele neu verhandeln
  • Liquiditäts-Dashboard im Spreadsheet oder Tool (z. B. Agicap, Treasurize)

Tage 31–60

  • Lieferanten auf Wochen- statt Monats­bestellungen umstellen
  • Angebots-& Auftrags­controlling: Deckungsbeitrags­ampel installieren

Tage 61–90

  • Kredit-Line checken – frei verfügbare Reserve von ≥ 1 Monats­kosten
  • Steuer-Rücklagenkonto automatisieren – jede MwSt.-Buchung wird tagesgenau abgeführt

6. Praxis­fall: Maschinenbauer M.

Umsatz 12 Mio. €, DSO 58 Tage, Liquidität < 100 k. Maßnahmen: Zahlungsziel neu 14 Tage, 3-stufiges Mahnwesen, Voraus­kasse-Skonto, Lager Reduktion 18 %. Ergebnis nach 90 Tagen: +960 k freies Cash, DSO 28 Tage, Kreditlinie ungenutzt.

7. Der Denk­schalter

Umsatz ist Eitelkeit, Profit ist Meinung, Cash-Flow ist Fakt. – alte Kaufmanns­regel. Entscheide daher täglich nach einer Frage: „Verbessert das heute meinen Cash-Flow?“

8. Dein nächster Schritt

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